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Bereitschaft zur Legalisierung

Kanak TV im Gespräch mit Frank Bsirske, dem Vorsitzenden von Verdi, im Flur des ICC

Ist es für Arbeitskräfte, die weder einen gemeldeten Wohnsitz in Deutschland noch eine Arbeitserlaubnis haben, möglich, Mitglied bei Verdi zu werden?

Bis jetzt ist niemand gehindert, einzutreten und sich gewerkschaftlich zu organisieren. Entscheidend ist jedoch, was für Möglichkeiten daraus abgeleitet werden können. Welchen Schutz bekommt man von seiner eigenen Gewerkschaft? Dies sind Fragen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Ich finde es jedenfalls gut, dass hier heute ein Impuls gegeben worden ist, der deutlich gemacht hat, dass Kolleginnen und Kollegen an diesem Thema dran sind. Ich denke, wir werden den Dialog mit ihnen suchen.

Bis jetzt habe ich mich mit dem Thema nur mit Blick auf die französische Entwicklung beschäftigt, wo dieses Problem eine längere Tradition hat - mit entsprechend stärkerem Engagement der Gewerkschaften. Ich denke, dass wir uns diese französischen Erfahrungen genauer angucken sollten. Auch mit denen, die in unserer eigenen Organisation an diesem Thema arbeiten, sollten wir in die Diskussion eintreten, um dann miteinander darüber nachzudenken, was wir tun können.

Sagen Sie als Verdi-Vorsitzender damit: "Eine Legalisierung von Menschen, die prekäre oder gar keine Aufenthaltspapiere haben und hier in Deutschland leben und arbeiten, ist sinnvoll?"

Ich kann mir das vorstellen. Ich will aber auch deutlich sagen, dass es bis jetzt keine entwickelte Diskussion dazu gibt. Es besteht für eine Antwort noch keine Basis. Die sollten wir uns schaffen. Und die Bereitschaft dazu gibt es.

Interview: kanak tv