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aktionstag 24.10.
Lohnbetrug auf Großbaustelle der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) Eine Baustelle im Zentrum Berlins. Auftraggeber die große städtische Wohnungsbaugesellschaft WBM. Ein Unternehmen wird mit bestimmten Arbeiten beauftragt, z.B. Abrissarbeiten. Statt eigene Arbeiter einzusetzen, wird auf dem Papier ein Subunternehmen gegründet, das Arbeiter einstellt. Mehr als 20 Leute afrikanischer Herkunft arbeiten zwei Monate, rechnen ihre Arbeit regulär auf Stundenzetteln ab, am Ende werden sie nicht bezahlt. Die Arbeiter haben sich an die Brandenburger Flüchtlingsinitiative (BFI) und an die Antirassistische Initiative (ARI) gewandt. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte und das durch sie beauftragte Bauunternehmen wurden angeschrieben und zur Auszahlung der Löhne aufgefordert. In den Antworten wurde die Verantwortung für die Lohnzahlung jeweils an die nächst niedrigere Ebene abgegeben. In Wirklichkeit ist jedoch die ausstehende Lohnsumme höher als die gesamten Überweisungen für diesen Auftrag an das Subunternehmen! Von der BFI und der ARI haben die Arbeiter erfahren, dass sie ihren Lohn auch einklagen können. Sechs von ihnen haben sich bereits dazu entschlossen und ein Rechtsanwaltsbüro damit beauftragt. Das Verfahren läuft. Auf den Ausgang dieses Verfahrens wollen weder die Arbeiter noch die eingeschalteten antirassistischen Gruppen warten. Eine Kundgebung, die am 11.6.2003 vor der Zentrale der WBM stattfand, hatte das überaschende Ergebnis, dass der Manager nach kurzer Zeit auf die Strasse kam, sofort einlenkte und eine Zahlung der ausstehenden Beträge in Aussicht stellte. Offenbar fürchtete man die Öffentlichkeit. Trotz dessen hat bisher noch niemand der Beteiligten etwas von seinem Geld gesehen. Dieser Tage wird ein Gerichtsverfahren in diesem Fall entscheiden. Wir werden sehen, ob wir am 24.10. den Forderungen der geprellten Arbeiter wieder Nachdruck verschaffen müssen oder ob wir das Ende eines erfolgreichen migrantischen Arbeitskampfes feiern können. Wir fordern den Lohn ein, der diesen Arbeitern zusteht. Wir fordern Mindestrechte für alle ArbeiterInnen unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit und fordern auch die Solidarität der Kolleginnen und Kollegen ein. Elexir-a (Gruppe aus der Anti-Residenzpflichtkampagne) und Brandenburger Flüchtlingsinitiative (BFI) erreichbar über: Antirassistische Initiative, Yorckstr. 59, 10965 Berlin, Tel.: 030-7857281
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